admin, Tuesday 04 October 2022 - 03:16:33
Hier finden Sie diverse Informationen zu den TAE-Dosen, die nicht in der Wikipedia genannt sind, den TAE 8, TAE 8+4 und TAE 16.
Die hier beschriebenen Dosen und Stecker dürften heute kaum noch anzutreffen sein. Diese Seite entstand, weil ich im Internet keine brauchbaren Angaben zu ihnen fand. Die TAE 16 wird in der Wikipedia unvollständig und die TAE 8+4 gar nicht erwähnt. Auch sie gliedern sich nahtlos in das 1987 eingeführte TAE-Konzept (Telekommunikations Anschluß Einheit) der Deutsche Bundespost ein.
Dies bestand aus folgenden Dosen:
Bezeichung | Verwendet für |
TAE 6 | analoge standard Endgeräte |
TAE 8 | standard ISDN-Endgeräte |
TAE 8+4 | standard ISDN-Endgeräte mit Y-Schnittstelle |
TAE 16 | Sonder- und Systemtelefone |
Diese Systeme sollte alle vorhergehenden Stecksysteme in der Telekommunikation ablösen und gleichzeitig ein neues System für ISDN einführen. Seit 1987 wurden keine ADo und VDo mehr eingebaut, außer es war aus irgendeinem Grund unumgänglich. Es gab Adapter der alten Dosen auf das neue System. Alle TAE-Stecker gab es sowohl rastend als auch verriegelnd (bein TAE 6 waren die Steckerkörper, die die Kontakte hielten mit Kennfarben versehen; Schwarz: Telefon, Grau: Zusatzgerät und Gelb: Stecker verriegelnd, konnte nur mit Werkzeug gezogen werden), vom TAE 16 abgesehen, ihn gab es nur verriegelnd.
Die ältesten TAE, die ich kenne, sind 1985 von Fritz Kuke gebaut worden.
TAE 8
Das TAE 8 und TAE 8+4 System wurde für die S0-Schnittstelle der ISDN-Anschlusse nach dem Protokoll FTZ 1 TR 6 verwendet, dem nationalen ISDN. Es besteht aus der TAE 8 und der erweitertern TAE 8+4. Natürlich können auch die Nachfolgesysteme UAE oder IAE statt dessen verwendet werden, dann jedoch ggfs. ohne die Nutzung der Y-Schnittstelle. Die Nachfolgedosen haben weiterhin den Nachteil, daß die Rastnasen sehr leicht abbrechen und die Stecker dann keinen Halt mehr finden.
TAE 8 Aufputz
TAE 8 Aufputz geöffnet
Hier sehen Sie eine TAE 8 als Aufputzvariante. Leider hatte ich nur die Sonderbauform für die Y-Schnittstelle 1). Sie wurde anders belegt, als die normale unten abgebildete Unterputzvariante der TAE 8/8. Sie ermöglicht die Speisung über die Klemmen 1 und 2 oder den parallel geschalteten TSV-Stecker des Endgerätes.
TAE 8/8 Unterputz
TAE 8/8 Unterputz geöffnet
Hier sehen Sie eine TAE 8/8. Sie dient dem Anschluß von zwei ISDN-Endgeräten an zwei unterschiedlichen S0-Bussen. Die Belegung der Klemmen wird am Ende des Kapitels der TAE 8 beschrieben.
TAE 8+4
TAE 8+4 Aufputz
TAE 8+4 Aufputz geöffnet
Hier sehen Sie eine TAE 8+4. Sie dient dem Anschluß von einem ISDN-Endgerät an an einem S0-Bus. Die Belegung der Klemmen wird am Ende des Kapitels der TAE 8 beschrieben.
TAE 8+4 Unterputz
TAE 8+4 Unterputz offen
Hier sehen Sie eine TAE 8+4. Sie dient dem Anschluß von einem ISDN-Endgerät an an einem S0-Bus. Die Belegung der Klemmen wird am Ende des Kapitels der TAE 8 beschrieben.
Anschlußbelegungen der Dosen
Die Dosen verfügen über folgende Klemmen (nicht alle Modelle, Minderbestückungen und Wegfall der +4 sind möglich):
Bezeichnung CCITT | Klemme | Bezeichnung National | Erläuterung | RJ45- Dose Klemme |
a | 1 | SV3 | Zur Zeit nicht verwendet | |
b | 2 | SV4 | Zur Zeit nicht verwendet | |
f | 3+) | a1 RX+ | am TE Paar 1 | 4 |
e | 4 | b1 RX- | am TE Paar 1 | 5 |
c | 5 | b2 TX- | am TE Paar 2 | 6 |
d | 6+) | a2 TX+ | am TE Paar 2 | 3 |
g | 7++) | SV1 | 40V-Zusatzversorgung für ZEy | |
h | 8 | SV2 | 40V-Zusatzversorgung für ZEy | |
| 9 | M1 | | |
| 10 | W | | |
| 11 | M2 | | |
| 12 | G | | |
TAE 8+4 Stecker
TAE 8+4 Stecker links
TAE 8+4 Stecker rechts
TAE 8+4 Stecker Kontaktseite
Bei dieser Ansicht sind die Kontakte des Steckers wie folgt:
Gerät mit Stecker
Telekom Granat 3
Hier sehen Sie als Beispiel ein Telekom Granat 3. Alle Geräte, die für das nationale ISDN zur Auslieferung kamen, hatten entweder einen TAE 8 oder einen TAE 8+4 Stecker; Systemtelefone allerdings nicht unbedingt. Die octopus 180i der Deutsche Bundespost Telekom, Hersteller Philips, war eine Ausnahme: der Abfrageapparat der ersten Generation ABST 180i hatte ihn als einziges Endgerät der Anlage auch. Die NTBA hatten keine Westernbuchsen, wie später üblich, sondern eine TAE 8 Buchse.
TAE 16
TAE 16 Aufputz
TAE 16 Aufputz geöffnet
Die TAE 16 (ursprünglich wurde sie als ADo 16 bezeichnet, jedoch mit der Einführung des TAE-Systems 1987 wurde sie einfach umbenannt) dient dem Anschluß von analogen Endgeräten, die einen höheren Bedarf an Adern haben. Beispielsweise Bildtelefone der ersten Generation aber auch Systemtelefone und das sogenannte Telefon-Bequem-System wurden mit ihr angeschlossen. Da die Anwendungen so vielseitig sind, gibt es auch keine vollständig genormte Belegung der Dose.
Lediglich die Klemmen 3 (La) und 4 (Lb) waren genormt. Alle anderen Klemmen müssen jeweils der Doku des Endgerätes entnommen werden.
TAE 16 Belegung der Buchse
TAE 16 Stecker
Anmerkungen
1) Y-Schnittstelle:
Die Y-Schnittstelle ist eine Vierdraht-Schnittstelle zwischen Telefonapparat und Zusatzeinrichtungen (ZEy). Sie hat einen Ausgang für digitale Signale und einen digitalen Steuerausgang. Sie wird über den TAE 8+4 Stecker aus dem Endgerät heraus in die S0-Bus-Installation geführt und über eine TAE 8 in der Ausführung Y an die Zusatzeinrichtung angeschlossen.
TAE 6
Das TAE 6 System ist bei Wikipedia relativ gut erklärt worden. Ich möchte hier noch auf die beiden seltenen TAE 6 Z und TAE 6 HS/F hinweisen, die heute praktisch keine Verwendung mehr finden dürften. Auch die Kennfarben der Steckerkörper sollten noch erwähnt werden.
TAE 6 Z
Telekommunikations Anschluß Einheit mit Z-Codierung. Neben der N- und F-codierten Telekommunikations Anschluß Einheit gibt es eine weitere Form der sechspoligen TAE, die TAE 6 Z. Eine TAE 6 Z besitzt keine Öffnerkontakte. Sie kommt für die Anschaltung einer seriellen Datenschnittstelle (Modem) zum Einsatz. Häufig war sie bei Standardfestverbingen im Einsatz. Siehe auch unter diesem Link.
TAE 6/6 Z/F
Die TAE 6 Z war auch in der Ausführung TAE 6/6 Z/F erhältlich, Hersteller war Blumberger Telefon- und Relaisbau (BTR). Die Kombination wird als TAE 6/6 Z/F bezeichnet (Die TAB 6/6 Z/F besitzt zwei Anschlußklemmleisten, so daß der Datenanschluß galvanisch vom Telefonanschluß getrennt ist.
TAE HS/F
Eine TAE mit einer integrierten Halteschaltung (HS) wird in TAE-Dosenanlagen eingesetzt. Die vierpolige Ausführung (die weiterführenden Klemmen 5 und 6 fehlen; siehe Abbildung) verhindert, daß nach einer TAE HS/F weitere Dosen angeschaltet werden können. Die TAE HS/F ist in einer TAE-Dosenanlage stets schaltungstechnisch die letzte Dose! Aufgabe der Halteschaltung ist es, eine bestehende Verbindung auch dann noch für ca. 60 Sekunden bis 90 Sekunden aufrecht zu erhalten, wenn das Endgerät aus einer Dose gezogen wird, um das Gespräch an einem anderen Ort fortzusetzen. Bei einem gestecktem Telefon ist die Halteschaltung außer Betrieb, so daß ein Gespräch ohne Verzögerung durch Auflegen des Hörers wunschgemäß beendet werden kann.
Kennfarben der Steckereinsätze
F | rastend | schwarz |
F | verriegelnd | gelb |
N | rastend | grau |
N | verriegelnd | weiß |
Z | rastend | orange/beige |
Z | verriegelnd | orange |
Anhand der Kennfarbe des Steckereinsatzes kann man immer sofort erkennen, für wele Anwendung er gedacht ist und in welche Dose er paßt. Die verrieglenden Versionen mußte man unter Zuhilfenahme eine Werkzeiges (beipielsweise ein kleiner Schlitzschreibendreher) entriegeln, sie sollte man nicht einfach ziehen können. Beipielsweise beim Zentralapparat einer Firmentelefonanlage war das sehr wichtig, damit die Zentrale immer erreichbar blieb. Ebenso bei Notrufabfrageplätzen.
Siehe auch folgende Links:
Die Informationen dieser Seite wurden von mir mit großer Sorgfalt, bestem Wissen und viel Akriebie aus verschiedenen Dokumenten zusammengetragen, eine Gewähr übernehme ich dennoch nicht.
Verbesserungsvorschläge und Korrekturhinweise bitte an mich.
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