Hier möchte ich Ihnen kurz die Prüfhandapparate der Deutsche Bundespost und Deutsche Telekom vorstellen.
Prüfhandapparat Ausgabe 1/ PrHAp
Dies Gerät wurde von 1952 bis 1985 für Arbeiten an analogen Anschlüssen verwendet. Der Hersteller war
elmeg. Wenn man es anrief, konnte es nicht klingeln, es brumme lediglich aus der Hörmuschel. Der Apparat verfügte nicht über eine
W- Ader, wohl aber über eine Erd- Taste. 1977 wurde ein Gerät mit überarbeiteter Sprechschaltung eingeführt, bezeichnet als Prüfhandapparat Ausgabe 1a.
Prüfhandapparat Ausgabe 2/ PrHAp2
Dies Gerät wurde von 1979 an für Arbeiten an analogen Anschlüssen verwendet. Wann es außer Dienst gestellt wurde, ist mir nicht bekannt. Der Hersteller war ebenfalls
elmeg. Wenn man es anrief, piepte es. Der Apparat verfügte nicht über eine W- Ader, wohl aber über eine Erd- Taste. Das Gerät hatte eine verbesserte Sprechschaltung, vor allem aber einen deutlich verbesserten Nummernschalter: Durch die Fingermulden statt der Stifte war er wesentlich angenehmer zu bedienen. Außerdem hatte dies Gerät einen Zweithöreranschluß.
Prüfhandapparat Ausgabe 3/ PrHAp3 und Prüfhandapparat Ausgabe 3a/ PrHAp3a
Der Prüfhandapparat Ausgabe 3 für Arbeiten an analogen Anschlüssen war ebenfalls von elmeg und wurde nur in einer sehr kleinen Stückzahl zur Erprobung bestellt. Er konnte die Wahl in
IWV und
MFV ausgeben, die Wahlwiederhohlung speicherte lediglich drei Minuten, bei MFV gar nicht, eine W-Ader fehlte. Die Apparateschnur ging an der Gehäuseeinführung ständig kaputt, sodaß das Gerät kurzer Hand überarbeitet wurde und dann der Prüfhandapparat Ausgabe 3a schließlich 1985 eingeführt wurde. Die Wahlwiederholungsfunktion ließ man ganz weg, die Apparateschnur und Gehäuseeinführung wurde überarbeitet, man konnte die Schnur nun tauschen, ohne das Gehäuse öffnen zu müssen, MFV konnte man nur noch temporär auswählen und eine W- Ader wurde dem Gerät auch spendiert. Im Herstellerwerk nannten die Mitarbeiter die Geräte liebevoll "Hansekogge".
Nachfolgend eine Abbildung des Prüfhandapparates 3a.
Prüfhandapparat Ausgabe 4/ PrHAp4
Der Prüfhandapparat Ausgabe 4 für Arbeiten an analogen Anschlüssen wurde von
Widmaier produziert. Er hatte eine Leitungspolaritätsprüfung: Durch eine Zweifarben-
LED konnte man ganz einfach feststellen, ob die Leitung korrekt angeschlossen war. Er verfügte weiterhin über eine Wahlwiederhohlungsfunktion sowie einen Kurzwahlspeicher, in dem man 10 Rufnummern ablegen konnte. Das Gerät wurde im Gehäuse des Telefon Piccolo der Deutsche Bundespost (bei Widmaier hieß das Gerät Minitel) gefertigt, war in seinem Innern jedoch völlig anders. Auf der Basis wurden noch weitere Prüfhandapparate gefertigt, diese kann man
hier sehen.
Prüfhandapparat 90/ PrHAp 90
Der Prüfhandapparat 90 für Arbeiten an analogen Anschlüssen wurde 1990 bei der Deutsche Bundespost eingeführt und ist gelegentlich immer noch zu sehen. Instandgesezt werden die Geräte allerdings nicht mehr. Es hat eine Lauthörfunktion, eine Gebührenimpulserkennung und eine Datentaste. Das Gerät wurde von der Firma elmeg gefertigt. In dem Gehäuse baut die Firma elmeg bis heute alle ihre Prüftelefone, es wurde von elmeg auch in der Farbe grau vertrieben.
Prüftelefon 93i/ PrTel 93i
Das Prüftelefon 93i für Arbeiten an ISDN- Anschlüssen wurde 1993 bei der Telekom eingeführt. Es wurde ebenfalls von der Firma elmeg gebaut, die es auch unter dem Namen aurora Plus vertrieb. Dies Gerät kommt an ISDN- Basisanschlüssen zum Einsatz und ist bis heute eines der am häufigsten eingesezten ISDN- Prüfgeräte bei der Telekom. Es kann direkt an der
UK0, aber auch am
NTBA eingesezt werden und untersüzt die Protokolle
1 TR 6 und
E-DSS1 sowie die Modi
Punkt zu Punkt und Punkt zu Mehrpunkt, wodurch es am Mehrgeräte- und am Anlagenanschluß eingesezt werden kann. Hochohmiges Aufschalten ist natürlich ebenfalls möglich.
Prüftelefon 96/ PrTel 96
Das Prüftelefon 96 für Arbeiten an analogen- und ISDN- Anschlüssen wurde 1996 bei der Telekom eingeführt. Es wurde ebenfalls von der Firma elmeg gebaut, die es auch unter dem Namen aurora Plus Combo vertrieb. Dies Gerät kommt an analogen und ISDN- Basisanschlüssen zum Einsatz und ist bis heute eines der am häufigsten eingesezten analog und ISDN- Prüfgeräte bei der Telekom. Es kann direkt an der U
K0, aber auch am NTBA eingesezt werden und unterstüzt die Protokolle 1 TR 6 und E-DSS1 sowie die Modi Punkt zu Punkt und Punkt zu Mehrpunkt, wodurch es am Mehrgeräte- und am Anlagenanschluß eingesezt werden kann. Hochohmiges Aufschalten ist natürlich ebenfalls möglich. Außerdem kann es an analogen Telefonanschlüssen betrieben werden und unterstüzt die Wahlverfahren IWV und MFV, eine W- Ader und Erdtaste ist nicht vorhanden, Gebührenzählung an a/b Anschlüssen, A B C D Wahl und CLIP ist ebenfalls nicht vorgesehen. Für wirkliches Arbeiten an analogen Anschlüssen sollte man das Prüftelefon 2000 verwenden, aber für kurze Überprüfungen ist es auch an analogen Anschlüssen geeignet. Zum Prüfen an
a/b und S
0 Schnittstellen muß der interne Akku geladen sein.
Prüftelefon 2000/ PrüfTel 2000
Das Prüftelefon 2000 für Arbeiten an analogen Anschlüssen wurde von der Deutsche Telekom im Jahr 1999 eingeführt und ebenfalls von elmeg gebaut, die es unter dem selben Namen auch vertrieben. Das Gerät verfügt über eine Freisprechfunktion, die sich auchtomatisch beim Belegen der Leitung einschalten kann, sofern gewollt. Es kann alles, was die analogen Vorgängerapparate auch können, zusätzlich
16 kHz Gebührenimpulse zählen,
CLIP nach
FSK auswerten und anzeigen, verfügt natürlich auch über Erd- Taste und W- Ader. Dies ist das am häufigsten einegesezte analoge Prüfgerät bei allen deutschen Telefonbaufirmen.
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